Zum Shoppen nach Paris: Eine Ballade mit 612 PS
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Doch warum soweit fahren, wenn das Gute doch direkt vor der Tür liegt? Hamburg ist nicht nur als Perle von Lotto King Karl bekannt, sondern darf sich auch als Shopping-Paradies verstehen. Gerade, wenn es etwas Besonderes und Luxuriöses sein darf.
Der Gatte hat den rustikalen „G Professional“ genommen und sich verabschiedet: Er fahre in den Offroad-Park und zeige den ganzen Möchtegern-SUV, was eine Harke ist. Schon wieder! Seit er sich diesen Geländewagen zugelegt hat, verbringt er mehr Zeit in Schlamm und Geröll, als mit seiner Gattin, die sich langweilt. Doch das muss nicht sein: Dajana macht sich schnell zurecht, und schwingt sich in das andere Gefährt, das noch in der Garage wartet. Tür auf, zwei gefühlte Stockwerke hinauf geklettert, um in der weichen Leder-Oase Platz zu nehmen und anschließend die schwere Tür wieder satt ins Schloss werfen.
Ab jetzt ist nur noch Genuss angesagt: Also wird der Zündschlüssel gedreht und der Gänsehaut hervorrufende Klang eines monströsen Motors macht sich breit. Das Garagentor öffnet sich und die frustrierte Dame schießt mit einem matt-grauen Mercedes-Benz G65 AMG aus der Einfahrt. Die 612 PS dieses Lust-Lasters pressen sie mehr als nur nachdrücklich in den Fahrersitz und lassen sie fast sofort ihren Kummer vergessen. Wohin sie will, weiß sie noch nicht; und es interessiert sie auch nicht, da die Ausfahrt eine Unbeschwertheit in ihr hervorruft, die sie sobald nicht missen möchte. Sie lässt sich treiben, presst immer wieder das Edelstahlpedal in den dicken Teppich und genießt den Klang des Zwölfzylinders.
Ehe sie sich versieht überquert sie die Elbe und lässt von ihrer hohen Sitzposition aus den Blick über den belebten Hafen schweifen. “Huch! Ich bin in Hamburg?“ Wie schnell das doch ging! Kein Wunder: Beschleunigt der stylische Stuttgarter seine Passagierin doch in Windeseile auf 230 Sachen.
Angekommen am Steindamm, lässt Dajana nicht ohne bewundernde Blicke, den großen Offroader von einem netten Mitarbeiter einer Nobelboutique einparken, nimmt die High-Heel besohlten Beine in die Hand und flaniert über Hamburgs nobelste Straße. Vorbei an den größten Namen der Modewelt, hier und dort die Kreditkarte gezückt, um ihre schöne Shopping-Beute zu erlegen, spürt sie einen ganz besonderen Sog: Es fehlt noch ein passendes Accessoire zum Auto. Doch was ist es? Grobe Stiefel? Zu ungehobelt. Eine Racing-Jacke? Zu gewöhnlich. Sie grübelt und findet sich schließlich vor dem Röckl-Store wieder.
Sie betritt die Boutique und wird sofort vom wohligen Geruch des Leders empfangen: Herrlich. Ein charmanter junger Herr begrüßt sie und fängt sofort an, ihr die Wünsche von den Augen abzulesen. 45 Minuten, zwei Gläser Veuve Clicquot und gefühlt 200 Paar anprobierte Handschuhe der unterschiedlichsten Lederarten, -Farben und Formen später, hat sie ihre Entscheidung getroffen: Schwarze Racing-Handschuhe aus feinem Nappaleder schmiegen sich weich an ihre Hände und wollen nicht mehr von der Haut weichen. Der Verkäufer lächelt verständnisvoll und entlässt die sichtlich glückliche Kundin wieder in das Treiben der belebten Stadt.
Dass soviel Lauferei und schwere Shopping-Tüten müde, vor allem aber hungrig machen, ist kein Geheimnis; und da gegen Hunger bekanntlich nichts so gut hilft, wie gutes Essen, begibt sich die strahlende Dame in eines der berüchtigtsten Restaurants Hamburgs: Das Ponton. Delikate, leichte und sommerliche Gerichte stärken und verwöhnen nicht nur den Gaumen. Ein aufmerksamer Service, sowie eine Weinkarte, die in ihrer Auswahl nur schwer zu übertreffen ist, überzeugen, die Lage in der historischen Speicherstadt gefällt.
Ein rundum gelungener Tag, bis … ja, bis ein schwarzer „G Professional“ vorbei gefahren kommt. War das nicht das Kennzeichen des Ehegatten? Wollte er nicht in den Offroad-Park, um aufs Neue die Geländetauglichkeit seines Autos auszuloten?
Dajana wird unruhig: Der schöne Tag ist völlig dahin. Völlig niedergeschlagen fährt sie sehr ruhig nach Hause, getrieben vom Gedanken, dass ihr Mann sie belogen hat. Vorbei an der Alster, den Landungsbrücken und in Richtung Autobahn, kreisen ihre Gedanken nur noch um dieses eine Thema und lassen sie nicht mehr los. Ihr fällt nicht einmal auf, wie perfekt sie ihre neuen Handschuhe zum Interieur ihres wuchtigen Gefährts gewählt hat. Was folgt, ist eine ewig währende Fahrt in ihr Heim.
Dort angekommen, stellt sie den Wagen, der mit seiner matt-grauen Lackierung leider gut zu ihrer aktuellen Stimmung passt, neben dem Offroader ihres Mannes in der Garage ab. Zögerlich betritt sie das Haus und findet ihren Gatten auf dem Sofa vor. Neben ihm: Eine Flasche Champagner, zwei Gläser, frische Erdbeeren und eine kleiner hochglanz-schwarzer Shopping Bag mit der Aufschrift einer bekannten Uhren-Marke: „Jaques Lemans“.
Sie zögert, doch ehe sie zu Wort kommt, hat sie auch schon ein Glas in der Hand und wird mit den Worten empfangen: „Ich habe Dich angelogen!“. Sie ist kurz schockiert, doch dieser Gemütszustand soll nicht von Dauer sein: Anstatt seinen Geländewagen durch grobes Terrain zu scheuchen, fuhr besagter Gatte lieber nach Hamburg, um seiner Frau eine kleine Überraschung zu besorgen: Ein extravaganter Chronograph, der in seiner mattschwarzen Gestaltung enorm gut zum G65 AMG passt. Dajana strahlt vor Glück.
OUTFIT DETAILS | Handtasche und Autofahrerhandschuhe von Roeckl | Ceramic Watch von Jacques Lemans | Ohrringe und Armspange von Swarovski
Diese Produktion ist in Kollaboration mit impulsee.at entstanden. Die Fotos dürfen nur mit einem eindeutigen Copyright Hinweis wiederverwendet und veröffentlicht werden.
Fotos: FYLE mit Canon 1Dx und 24-70 ƒ2.8 Ver. II
