Reinhold Borsch ist ein Jäger der besonderen Art. Als „Baumhunter“ ist er stets auf der Suche nach exklusiven Bäumen und Formgehölzen.
Während andere Jäger Tiere, Autogramme oder seltene Relikte „jagen“, ist der Garten- und Landschaftsprofi Reinhold Borsch auf der Suche nach den erlesensten Bäumen und Formgehölzen. Dabei bereist der Baumhunter die ganze Welt – immer mit dem Ziel vor Augen, die erlesensten Arten ausfindig zu machen.
Reinhold Borsch
Reinhold Borsch’s Gabe ist ihm dabei bereits in die Wiege gelegt worden. Denn auch seine Eltern waren im gärtnerischen Bereicht tätig. Doch schnell merkte der junge, aufstrebende Garten- und Landschaftsbauer, dass ihm der Anbau von Obst und Gemüse nicht ausreicht. Um seine künstlerische Ader ausleben zu können, machte er sich selbstständig und entdeckte seine Liebe zur Gestaltung von hochexklusiven Japangärten mit Koiteichen. Diese Passion reicht soweit, dass er sich selbst im heimatlichen Kempen einen exklusiven Japangarten im Jahr 2003 anlegte. Als ein Kunde seinen Garten zum ersten Mal erblickte, erkannte dieser Borsch’s Talent und bat ihm ebenfalls um einen solchen.
Diesem Garten sollten in den nächsten Jahren mehr als 50 weitere folgen. Heute betreut Reinhold Borsch seine Projekte vom ersten Spatenstich bis zur Instandhaltung.
Der Baumhunter
Japanische Gärten zeichnen sich vor allem durch ihre einzigartigen Bäume und Formgehölze aus. Aus diesem Grund begibt sich der Baumhunter stets auf die Suche nach dem Besten und Außergewöhnlichsten – doch das reicht dem Perfektionisten oftmals nicht. Vielmehr müssen seine Bäume einzigartig sein. Und einzigartig ist ein Baum für Reinhold Borsch nur dann, wenn er zwischen 70 und 100 Jahre alt und besonders außergewöhnlich gewachsen ist. Auf seiner Suche erhält der Baumhunter Unterstützung von einem weltweit agierenden Netzwerk von Scouts. Denn in seiner Branche zählt vor allem eins: Geschwindigkeit.
Besonderer Aufwand – Der Import nach Deutschland
Aber nicht nur die Suche und der Kauf von außergewöhnlichen Bäumen stellt eine Herausforderung dar. Auch der Import nach Deutschland ist für Reinhold Borsch häufig mit Hürden verbunden. Denn aufgrund von zahlreichen Zollbestimmungen und anderen Auflagen kann es manchmal bis zu einigen Jahren dauern, ehe ein Baum aus Asien nach Deutschland importiert werden kann. Auch der Transport selbst ist nicht minder aufwendig. Denn die Bäume werden zum Schutz in klimatisierten Containern transportiert. Anschließend erwartet sie noch eine dreimonatige Quarantäne, ehe sie ihre letzte Reise in den neuen Garten des Kunden antreten dürfen.
Auszug aus der „Huntinglist“
Drei Baumarten stehen besonders weit oben auf der Huntinglist von Reinhold Borsch: Fächerahorn, Rhododendron und die Zierkiefer.
Der Fächerahorn stammt aus Asien und zeichnet sich unter anderem durch seine wie Handflächen geformten Blätter aus. Im Herbst stellt er einen wahren Blickfang dar, denn sein Laub verfärbt sich dann feuerrot oder goldgelb. Im Gegensatz dazu erfreut der Rhododendron, der zu den Heidekrautgewächsen zählt, seine Betrachter mit seinen prachtvollen, duftenden farbigen Blütenständen. Die Zierkiefern, die auch Föhren genannt werden, sind als Nadelbäume immergrün und gegenüber Umwelteinflüssen besonders robust. In japanischen Gärten gelten vor allem die Schwarzkiefer – oder Schwarzföhre -, die Mädchenkiefer sowie die japanische fünfnadlige Kiefer als sehr beliebt.
Reinhold Borsch live auf der Giardina 2019
Auf der diesjährigen Giardina vom 13. bis zum 17. März können Sie sich einmal selbst hautnah von Borsch’s Kunst verzaubern lassen. Auf dem international größten Indoor-Gartenevent präsentiert der zweimalige Gewinner des begehrten Giardina Awards sein Projekt „Idee & Vision“ – ein über 300 Quadratmeter großer Garten im japanischen Stil mit einem 150 Quadratmeter großen Koiteich inklusive Wasserfall. In diesem Garten können Sie sich faszinieren lassen von eleganten Bäumen und Formgehölzen, blühenden Azaleen und einem Meer aus Bodendeckern. Zum Verweilen laden unterdessen zwei luxuriöse Sitzinseln unter einem großen Rhododendron und einer duftenden Kiefer ein.
Fotografien: Reinhold Borsch / Matthias Schütz