It doesn’t just tell time, it tells history. – Es handelt sich dabei um ein bekanntes Zitat aus dem TV-Spot mit dem schweizer Tennis-Star Roger Federer. Rolex bildet mit Ikonen wie ihm die eigene Corporate Identity ab, denn diese Uhren zeigen weit mehr, als die Uhrzeit. Wir haben uns ein Modell angesehen, das bereits seit Jahren neu aufgelegt wird und schon bald zum Klassiker lancieren könnte. Um die Gründe für die „Oyster Perpetual Date GMT-Master II“ herauszufinden, machen wir eine Zeitreise in das Jahr 1954.
Die Amerikanische Fluggesellschaft mit dem Namen PanAm, besser bekannt als Pan American Airlines ist auf der Suche nach einer besonderen Uhr. Da bekanntlich im Luftraum die Greenwich Mean Time (kurz: GMT; später: UTC) gilt, müssen Piloten stets mehrere Zeitzonen im Auge behalten, um die Kommunikation mit dem Tower zu führen. Die schweizer Uhrenmanufaktur Rolex wusste eine Antwort auf dieses Problem und entwickelte rasch die Rolex mit der Referenz 6542, die später als GMT-Master geadelt wurde. Die Airline, die mittlerweile nicht mehr exisitiert, führte kurz darauf jene Uhr als offiziellen Zeitmesser ein.
Charakteristisch für das Design ist die Zykloplupe, welche damals noch aufpreispflichtig war. Auch die Drehlünette ist tief in der DNA der GMT-Master verwurzelt; damals noch bestehend aus einem Acryl-Verbundstoff, später dann aus Metall, damit die Uhr besser für den Alltag gerüstet ist. Das Erdalkalimetall Radium, das als Leuchtmittel eingesetzt wurde, wurde ebenso schnell durch Tritium ersetzt. Später folgten dann noch einige Änderungen an der Pfeilspitze für den 24-Stunden-Zeiger sowie der Kronenschutz, was eine Veränderung der Referenznummern zu 6542 und 1675 zur Folge hatte.
In den Siebzigerjahren wird eine Stoppsekunde ergänzt, in den Achtzigern dann ein neues Werk, jedoch bleibt das verwendete Material stets gewölbtes Plexiglas. Wenige Jahr später, in 1984 um genau zu sein, folgt dann das lange ersehnte Saphirglas. Bis zur Jahrtausendwende ist aus Genf bis auf eine kleine Kaliberänderung zur 3185 leider nur wenig zu hören; dann folgt ein neues Band mit massiven Anstößen und die neue Bezeichnung 16710 – und endlich ist das verwendete Tritium abgelöst durch Superluminova, das nicht mehr radioaktiv sein soll.
Keine fünfzig Jahre später liegen der FYLE-Redaktion die beiden Testexemplare vor. Und obgleich auf der BASELWORLD Messe schon ein neues Modell der GMT-Master II gezeigt wurde, ist die zweifarbige Cerachrom-Zahlenscheibe in den Augen der Redaktion als Hommage an die Vergangenheit zu sehen. Sie knüpft an längst vergessene Referenzen an, ist dabei jedoch weniger zurückhaltend.
Schon längst entscheiden sich für die Rolex GMT-Master II nicht nur Piloten, sondern auch gut gekleidete Herren, die einen großen Wert einheitlichen Stil legen. Für diesen Einsatz ist die GMT-Master II mehr als geeignet, da sie durch einen hohen Tragekomfort, erstklassige Ablesbarkeit zu jeder Zeit sowie einem zuverlässigen Gangverhalten überzeugt. Schließlich ist man mit einer Rolex nie schlecht angezogen. (MB/FYLE)
Bilder: Mikhail Bievetskiy mit Canon 1Dx und 24-70 ƒ2.8 Ver. II