Volvo Ocean Race – Das letzte Abenteuer für den Gentleman

Salz auf der Haut, ein braungebranntes Gesicht und ein rauer Bart – die Zeichen eines Seglers, der lange kein Land mehr gesehen hat. Noch sehen die Bootsmänner und –Frauen manierlich aus, da das Prolog-Rennen vor der Küste von Alicante erst den Auftakt für das Volvo Ocean Race gibt. Neun Monate Abenteuer, etliche tausend Seemeilen und der Duft von Freiheit machen dieses Rennen zu einer besonderen Expedition für den segelbegeisterten Gentleman. Was lockt zu dieser Odysee über die Weltmeere?

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Das so genannte Inport-Race im Hafen von Alicante ist das erste Rennen einer neunmonatigen Serie, die es in sich hat. Es zählt zu den härtesten der Welt und fordert alles von seinen Teilnehmern ab, weshalb die Yachten ausschließlich von Profi-Seglern pilotiert werden. Doch im sonnigen Spanien geht es noch nicht um das Erzielen eines Platzes auf dem Treppchen. Es ist eine Art Schaulauf, um sich zu präsentieren und die prachtvollen Yachten vorzuführen. Begleitet werden die Teilnehmer von zahlreichen Motorbooten und allerhand privaten Kähnen, die bei diesem tollen Event erst das richtige Ambiente ausmachen. Es ist ein wildes Treiben, sowohl auf dem Wasser, als auch an Land. Zusätzlich folgt eine riesige Entrourage den Segelteams, wie man es von der Tour de France kennt. Doch für diesen Wettbewerb ist etwas mehr nötig, als ein Mittelklasse-Kombi, der das nötige Equipment transportiert – hier wird eine völlig andere Dimension verlangt. Das Gefolge ähnelt einem kleinen Hofstaat, der den Seglern folgt.

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Auch für den nicht segelnden Zuschauer wird einiges geboten: Es sind nicht nur die imposanten Bilder der beeindruckenden Segelschiffe, die die Zuschauer anlocken, sondern auch die Stimmung eines Volksfests, das am Hafen veranstaltet wird. Rennteilnehmer, das interessierte Publikum, Konzerte, allerlei Delikatessen und der Spirit des Abenteuers, füllen die Luft mit Adrenalin und bieten dem Veranstalter damit ein starkes Image.

Doch es geht bei diesem Event nicht nur um den Segelsport an sich, sondern auch um eines: Geld. Wer auf einem der Rennboote anheuert, verspricht sich natürlich spannende Ziele, einen harten Wettkampf und viel Spaß, doch auch die Entlohnung spielt eine tragende Rolle. Ein Skipper beim Volvo Ocean Race verdient in einer Kampagne rund 1,5 Millionen Euro, was das hohe Niveau dieses Events verdeutlicht. Überhaupt hat Geld einen hohen Stellenwert, da dieser Sport kein günstiges Vergnügen ist, wie man weiß. Allein eines der Boote kostet rund 4,5 Millionen Euro, was jedoch nicht das Ende der Fahnenstange darstellt. Hinzu kommt das Budget für das Team, das in etwa denselben Betrag verschlingt. Der Laie mag die Entlohnung der Besatzung für übertrieben und unangemessen halten, doch die Rennen sind nicht nur durch Spaß gekennzeichnet. Schließlich befindet sich die Crew fast ein Jahr lang für mehrere zehntausend Meilen auf den Ozeanen dieser Welt und ist auch den damit einhergehenden Gefahren ausgesetzt.

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Berichte über Todesfälle sind keine Einzelfälle und gehören leider ebenso zu diesem neunmonatigen Rennen, wie auch beispielsweise zur Rallye Paris-Dakar. Die einzelnen Risikofaktoren sind beispielsweise das von Bord gespült werden einzelner Segler während eines harten Sturms, dem man auf einem Ozean zwangsläufig ausgeliefert ist – ein Ausweichen ist schließlich nicht möglich. Ein weiteres bekanntes Risiko stellen tödliche Kopfverletzungen dar, da Crew-Mitglieder durch das Auf und Ab quer über die Yacht geschleudert werden können.

Doch es ist nicht nur die allgegenwärtige Gefahr, die permanent mitfährt. Es sind die Komforteinbußen, die das allgemein geläufige „Normalsein“ einschränken. Man lebt mit acht Männern – oder aber elf Frauen – auf engstem Raum zusammen, ist umgeben von der Einöde aus Wasser, das mal glattflächig, mal unbarmherzig nach dem Leben trachtet, sieht sich starken Stürmen ausgesetzt und ist auch in den gewöhnlichsten Details eingeschränkt. Duschen? Fehlanzeige. Eine Auswahl an T-Shirts und Hosen? Weit gefehlt. Die Segler sind mit nur einem Satz Bekleidung ausgestattet, benötigen eine fast übermenschliche körperliche Konstitution sowie zusätzlich eine äußerst strapazierfähige mentale Stärke. Otto Normal wird sich fragen, wie man sich so einer Tortur freiwillig aussetzen kann.

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Doch mit normal hat diese Reise nichts zu tun. Es ist das Extreme, das einmalige Abenteuer, das den Reiz dieser Expedition ausmacht. Letztendlich ist aber auch für eine hinreichende medizinische Versorgung gesorgt, da mindestens einer der Segler mit einer ärztlichen Kurzausbildung (Dauer: drei Tage) von der Partie ist. Im Fall eines medizinischen Notfalls besteht über eine Internet-Brille eine Verbindung zu einem Arzt, der via Liveübertragung mit Rat und Tat beiseite seht. Doch der Segler mit Zusatzausbildung muss trotz dieser Unterstützung dazu fähig sein, Eingriffe zu beherrschen, die ein Spektrum umfassen, das bei der Zahnheilkunde beginnt und bei der Armamputation von Gliedmaßen endet.

Lukrativ ist dieses Event aber nicht nur für die Besatzung, sondern auch für die Sponsoren der einzelnen Boote. Es sind Global Player, Premium-Hersteller aus jedweder Sparte oder sogar Staaten, die ihren Namen auf die Segel setzen und damit die Verantwortung für den Erfolg der Yachten übernehmen. Damit aber der finanzielle Hintergrund keine überragende Rolle spielt, besteht das Reglement, dass jedes Boot einheitlich ist. Die Ausstattung, die Art und Weise der Bauart, der Typ: Alle Wasserfahrzeuge sind gleich und können mit finanziellen Mitteln nicht verbessert werden. So wird nicht nur eine gewisse Gleichheit der Teams gewährleistet, sondern das Können dieser in den Vordergrund gerückt.

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Dabei ist es gerade der Team-Gedanke, der einen Sieger von einem Verlierer unterscheidet. Nur ein starker Zusammenhalt innerhalb der Crew kann es bewirken, sich an die Spitze des Wettbewerbs zu setzen – das Können des Einzelnen steht eher im Hintergrund, da schließlich hier wie dort Profis am Werke sind.

Volvo schafft es also auch abseits seiner Fahrzeugsparte mit einem Premium-Produkt auf sich aufmerksam zu machen: Mit einem hochklassigen Segelevent, das sich über den kompletten Globus erstreckt. Egal, ob Alicante oder Kapstadt, Abu Dhabi oder Auckland, es ist eines der letzten großen Abendteuer, denen man sich hingeben kann. Ob es nun Ziele sind, die eher eine Gentleman-Orientierung haben – wie etwa die mit dieser Expedition einhergehende Reputation und das Lebemann-Image – oder aber der rein finanzielle Aspekt, es ist ein Event, das seinesgleichen sucht.

Sollten Sie nun auch auf den Geschmack des Volvo Ocean Race gekommen sein, es Ihnen aber an Zeit oder Muße mangeln, bietet Volvo die Möglichkeit, sich ein kleines Stück dieses Ambientes in die heimische Garage zu stellen. Die Ocean Race-Sondermodelle bieten ein exklusives Ambiente und versprühen den Charme des noblen Understatements, wie es sonst nur eine Hochseeyacht kann.

Weitere Infos zum Volvo Ocean Race finden sich bei Autogefühl, Driver’s Groove, Racingblog und Hyyperlic.

Bilder: Mikhail Bievetskiy Photography für FYLE

Redaktion

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